Band 2 – Der Markt und seine Verzerrung
Dietrich Eckardt
ISBN: 978-3-754967-22-5

Aus dem Vorwort
Mit dem Werk „Der Markt und seine Verzerrung“ lege ich den zweiten Band meiner Aufklärungsprotokolle zum Thema „Die Freiheit des Ich in der Gesellschaft“ vor. Weitere Protokolle finden die Leser in den Schriften „Persönlichkeitsbildung in Freiheit – Eine Alternative zum heutigen Bildungsbetrieb“ (Band 1), „Das Recht und seine Verfälschung“ (Band 3) und „Die Bürgergesellschaft – Ein Gegenwurf zur Staatsgesellschaft“ (Band 4). –
In dem hier vorliegenden Werk werden die Grundzüge einer freien Marktwirtschaft herausgearbeitet. Dieser werden Erscheinungen gegenübergestellt, die als Verzerrung des Marktgeschehens wahrgenommen werden müssen. Die Untersuchung des Marktgeschehens ist die Aufgabe der theoretischen Ökonomie – auch „Ökonomik“ benannt. In der Ökonomie geht es um Begriffe wie Leistung, Tausch, Güter, Bedürfnisse, Markt, Nutzen, Geld usw. Ein nur flüchtiger Blick auf diese Begriffe offenbart: Wirtschaft ist nicht nur ein Vorgang beim Individuum – etwa in dessen Rolle als Produzent. Sie ist auch ein Vorgang zwischen den Individuen – in Gestalt des Tausches, der überall in ihr vorherrscht. Sie ist also vor allem ein soziales Phänomen. Deshalb steht in diesem Buch nicht so sehr die individuelle Gütererzeugung, sondern der interindividuelle Gütertausch im Fokus. Die Blickrichtung allein auf das Ökonomische zeigt einen Aspekt des Gesamtgefüges „Zwischenmenschlichkeit“, wenn auch einen sehr wichtigen. Es wird von allen anderen Aspekten abstrahiert zugunsten des besseren Verständnisses dieser speziellen Komponente. Trotz der Herauslösung dieses einen Aspekts aus dem sozialen Gesamtgebilde wird an vielen Stellen die Verbindung sichtbar, die die Ökonomie zu den anderen Aspekten hat. Die Notwendigkeit der Ökonomie wird nirgendwo angezweifelt. Sie muss vor niemandem bewiesen werden, anders als die des Rechts, wo ein Beweis verlangt werden könnte (s. Protokolle, Bd. 3). Der Ökonomie ist jeder mit seiner leiblichen
Existenz so nahe, dass er genau weiß: ohne Wirtschaften ist menschliches Leben nicht möglich. Unsere gesamte Physis beruht auf der Wirtschaft. Sie ruht vor allem auf den Schultern jener, die sie in Gang halten. Deshalb kommt ihr ein Vorrang gegenüber anderen menschlichen Aktivitäten zu. Nicht zuletzt deshalb behandle ich die Wirtschaft vor dem Recht und vor der Politik (s. Bd. 3 und Bd. 4 der Protokolle).
Bei meinen Bemühungen um die Aufhellung des wirtschaftlichen Aspekts menschlicher Gesellschaftlichkeit konnte ich nicht nur an Vorarbeiten der Aufklärungsepoche anknüpfen, sondern vor allem auch an die Forschungsergebnisse der sogenannten Österreichischen Schule. Den gleichen Gegenstand vor Augen wie die Gelehrten dieser Forschungsrichtung (international unter dem Namen „Austrians“ bekannt) beschreite ich einen Weg, auf dem ich zwar das gemeinsame Ziel verfolge (ein Wirtschaften auf einem wahrhaft freien Markt), weiche teilweise aber von dem Weg ab, den sie gegangen sind.
Das zentrale Geschehen am Markt ist der Tausch (s. o.). Das mit Abstand wichtigste Tauschmittel ist das Geld. Deshalb ist der größte Teil des hier vorliegenden Textes der Untersuchung des Geldphänomens gewidmet. Meine Geldtheorie wurde seit ihrem früheren Erscheinen (2008 im Wirtschaftsverlag WR Projekt und 2013 im Fachbuchverlag Springer) inzwischen in mancherlei Hinsicht überarbeitet. Vor allem die Lesbarkeit wurde verbessert. So haben auch geldtheoretisch Unerfahrene die Möglichkeit, sich in einen phänomenadäquaten Geldbegriff hineinzuarbeiten. Wer sich dafür nicht interessiert, kann die Abschnitte B 6 bis B 10 überschlagen und das Buch von Abschnitt B 11 an weiterlesen.
Überlingen, Juli 2021 Dietrich Eckardt
Inhalt
A Ausgangslage und Problemstellung
B Die Untersuchungsergebnisse
B 1 Der Tausch
B 2 Das Evaluieren
B 3 Das Quantifizieren
B 4 Das Kreditieren
B 5 Tilgungsversprechen als Tauschgut
B 6 Das Geld
B 6.1 Das Universalgeld
B 6.1.1 Definition des Universalgeldes
B 6.1.2 Die Untauglichkeit funktionaler Definitionen
B 6.1.3 Geld als Ware
B 6.1.4 Die Deckung des Geldes
B 6.1.5 Der Tausch als Kauf bzw. Verkauf
B 6.2 Das Währungsgeld
B 6.2.1 Die Definition des Währungsgeldes
B 6.2.2 Die Banken als Bonitätsprüfer
B 6.2.3 Die Banken als Tauschinitianten
B 6.3 Das Bargeld (Staatsgeld)
B 7 Geldschöpfung und Geldvernichtung
B 7.1 Geldschöpfung über Darlehen
B 7.2 Geldschöpfung über Forderungen der Banken an sich selbst
B 7.3 Die Verknappung des Geldes
B 7.4 Das Geld im Wirtschaftskreislauf
B 8 Das angebliche Geldschöpfungsmonopol
B 9 Überschuldung und „Unterschuldung“
B 9.1 Inflation und Deflation
B 9.2 Die vermeintliche Geldentwertung
B 9.3 Der Einfluss der Gelddeckung auf die Inflation
B 9.4 Der Einfluss der „Tarifverhandlungen“
B 9.5 Der Einfluss der Zentralbanken
B 9.6 Substanzveränderung bei den Wertmaßen
B 10 Der Zins
B 11 Das Individuum als Tauschpartner
B 12 Wettbewerb und Monopol
B 13 Obligate Monopole
B 14 Gefahren beim Ausfall des Wettbewerbs
B 15 Verzerrungen des Marktes
B 15.1 Monopolkonzerne mit Einheitskasse
B 15.2 Der Unternehmer „Staat“ und sein Personal
B 15.3 Die ewigen Schuldner
B 15.4 Die „Geldpolitik“
B 16 Beseitigung der Marktverzerrungen
B 16.1 Zerschlagung der Monopolkonzerne
B 16.2 Das verbleibende Problem
C Mensch und Markt
C 1 Das Leben am Markt
C 2 Das Leben jenseits des Marktes
Zitierte Literatur