Dietrich Eckardt (diteck@t-online.de; www.dietrich-eckardt.com
Schulden sind an sich nichts Schlimmes. Sie sind für eine gut funktionierende Wirtschaft unabdingbar. Schlimm sind sie, wenn die Tilgungspotentiale beim Gläubiger fehlen. Sie führen am Ende dazu (z. B. nach einem Konkurs), dass nichtgedeckte Schuldentilgungsversprechen und damit nichtgedeckte Gelder in den Markt gelangen. Dann übersteigt die Anzahl der Bewertungseinheiten des sich auf dem Markt befindlichen Geldes die Anzahl der Bewertungseinheiten der auf dem Markt befindlichen Sachgüter (s. Beitrag „Inflation und Gelddeckung“).
Ein Zuviel an Geld im Vergleich zum realisierbaren Tilgungspotential, das ja auf einem ökonomischen Leistungspotential basiert, ist der Indikator für eine fehlerhaft funktionierende Finanzwirtschaft. Dort haben einige Kreditoren versäumt, sorgfältig auf das Tilgungspotential, d. h. auf das Geldvernichtungspotential der Schuldner zu achten. Die Wirtschaft insgesamt nimmt durch Tilgungsausfälle normalerweise nur dann Schaden, wenn irgendwelche Gläubiger und deren Sekundärgläubiger das Ausbuchen fauler Kredite nicht überstehen – aber eben auch dann, wenn es „ewige Schuldner“ in der Gesellschaft gibt. „Ewige Schuldner“ können negative, eventuell sogar fatale Auswirkungen auf das Wirtschaftsgeschehen haben. Inwiefern?
Zu den „ewigen Schuldnern“ gehören in erster Linie die Staatsbetriebe. Deren Leistungs-/Tilgungspotential ging in den letzten Jahrzehnten immer weiter zurück. Das wirkt sich natürlich auf die Substanz staatlicher Schuldverschreibungen aus und in der Folge davon auf die am Markt kursierende Geldmenge. Die Systemexperten sprechen in dem Zusammenhang zwar verharmlosend von einer „reparierbaren Überemission“. Aber die Emissionen, mit anderen Worten: die Verschuldungen, sind längst nicht mehr rückgängig zu machen.
In dieser prekären Lage bleiben nur zwei Möglichkeiten, um einen Kollaps der Emittenten zu vermeiden. Ökonomisch vertretbar ist nur eine davon. Entweder sind die Banken und ihre Kunden bereit, in ihrer Rolle als Gläubiger, die Schuldtitel teilweise oder ganz mit Preisabschlag zu verkaufen. Das wäre zwar der Weg des Verschenkens eigener Ressourcen (a. a. O.). Dennoch wäre dies ein ökonomisch vertretbarer Weg. Oder die Banken gestatten, die Schulden zu „prolongieren“, entweder durch einfache Stundung oder durch einen Kauf neu aufgelegter Titel. Sie verwahren gewissermaßen die Schulden langfristig im eigenen Hort.
Ein Staat kann seine Schulden ohne bilanzielles Fehlverhalten ständig verlängern und aufstocken. Die Banken sammeln in ihrem Kundenkreis emsig Geld ein für den Kauf neuer staatlicher Schuldentitel und tun eventuell eigenes (selbstgeschaffenes) dazu. Die auf diese Weise mögliche Prolongation und sogar zusätzliche Aufstockung der Staatsschulden kann immer weiter gehen – über Generationen hinweg. Denn jede Generation kann die Schulden an die nächste weiterreichen, im Prinzip endlos. So entstehen die „ewigen Schuldner“.
Selbst wenn ein ewiges Schuldenmachen zunächst niemandem wehtut und buchhalterisch alles korrekt abläuft, kann ein derartiges Finanzmanagement negative Folgen für die Menschen haben – in ihrer Rolle als Marktteilnehmer. Die Folgen können nicht erst irgendwann, etwa bei künftigen Generationen auftreten, sondern schon jetzt und hier, und zwar in Form einer Inflation.
Eine Inflation kann verschiedene Ursachen haben (s. Beitrag „Inflation und Deflation“). Eine davon ist sicher das Ausbleiben der Gütermenge, die ein kreditierter Marktteilnehmer eigentlich hätte erzeugen sollen. Bei vielen Staaten bleibt die Erzeugung der Gütermenge aus, welche der Geldmenge, die durch ihre Emissionen auf den Markt gelangt, entsprechen sollte.
Neues Geld kommt nur durch das Zusammenkommen von Kreditoren und Debitoren zustande (s. Beitrag „Tilgungsversprechen als Tauscggut“). Solches Geld kann durch Leistungspotentiale gedeckt sein oder auch nicht. Ist es das nicht, dann erhalten wir am Markt irgendwann einen größeren Nominalwert an Geld als an Sachgütern. Über kurz oder lang führt dies zu einer Preissteigerung bei den Sachgütern, also zur Inflation. Eine Inflation entsteht immer dann, wenn die Summe der Wertmaßeinheiten des auf dem Markt befindlichen Geldes die Summe der Wertmaßeinheiten der zum Verkauf stehenden Sachgüter signifikant übersteigt.
Inflation basiert nicht auf der Ausweitung der Geldmenge an sich, sondern auf der Ausweitung der Menge ungedeckten Geldes. Und gerade das Bankensystem ist es derzeit, was eine solche Ausweitung betreibt. Dabei hat die Zentralbank eine wichtige Funktion. Denn die untilgbaren Schulden, die die Staaten momentan in ungeheurem Maße aufhäufen, wandern letztlich zu den Zentralbanken. In der Folge wachsen deren Bilanzen ins Unermessliche.
Spätestens bei den Zentralbanken müssten die überfälligen Wertberichtigungen bei den ungedeckten Schuldtiteln vorgenommen werden. Aber auch wenn deren Bilanzen durch Wertberichtigung nicht bereinigt werden (wer zwingt z. B. eine staatliche Bank dazu?). Das ungedeckte Geld, das durch sie 1 zu 1 auf den Markt gelangen kann, entfaltet dennoch irgendwann seine Wirkung: in Form einer gemäßigten oder gar galoppierenden Inflation.
Das derzeit übliche Finanzgebaren hat bei den Zentralbanken zu Bilanzsummen schwindelnden Ausmaßes geführt. Im Europa belaufen sich diese auf inzwischen 4,6 Billionen Euro, eine unvorstellbar hohe Summe. Drei Viertel dieser Summe stammen aus government bonds. Durch die Monetisierung dieser bonds könnten Unmengen von Geld in die Welt gelangen, das durch Leistungspotentiale nicht oder nur unzureichend gedeckt ist. Aus den Analyseergebnissen des Beitrags „Inflation und Gelddeckung“ wissen wir: Jeder Schuldtitelhort – auch wenn er noch so still vor sich hindämmert – enthält Explosivpotential. Zur Explosion wird es allerdings erst dann kommen, wenn plötzlich viele Bürger Geld zu Kaufzwecken abrufen. Dann wird es Preissteigerungen geben, die sich zu heftigen Inflationen ausweiten können. Aber auch ohne dies – zumindest eine moderate Inflation ist durch die „ewigen Schulden“ auf jeden Fall programmiert.
Das (vielleicht sogar gedeckte) Geld, was das Bankensystem beim Ankauf staatlicher Schuldtitel hergibt, stammt zwar zum großen Teil von den Bürgern. Die Banken können es ihnen aber jederzeit durch anderes, und zwar ungedecktes Geld, ersetzen. Das geschieht, wenn die Schuldtitel der „ewigen Schuldner“ monetisiert werden. Haben also die ungedeckten Wertschriften ihre Runde durch das Finanzsystem gemacht, dies durchaus ordentlich und bilanzmäßig korrekt – „um den Anstand zu wahren“ (Hans Werner Sinn, 2021) -, dann sind sie wieder da, von wo sie anfangs weggingen: auf dem Sachgütermarkt. Zwischendurch waren sie in nichtmonetäre Finanzmittel verwandelt worden, die nicht oder nur unzureichend gedeckt waren. Jetzt erscheinen sie wieder zum Kurs 1 zu 1 als Geld. Aber die Güter sind 1 zu 1 nicht da, die mit dem Geld jetzt eigentlich hätten gekauft werden sollen. Warum?
Von vorneherein schon, also zum Zeitpunkt des Ankaufs der staatlichen Schuldtitel, war das Leistungspotential nicht vorhanden, welches diese Güter hätte erzeugen können. Das Bankensystem hatte versäumt, beim Ankauf dieses Potential zu prüfen bzw. zu beachten. Es hatte sich auf dubiose Ratings irgendwelcher Agenturen verlassen. Die staatlichen Schuldtitel waren somit ohne ausreichende Deckung in den Finanzkreislauf gelangt. Nun ist die Deckung eines Wertschriften-Emittenten sein Güterliefer- bzw. sein Gütererzeugungspotential. Wenn sich im Hinblick auf die Güter kein Potential entfaltet, gibt es diese eben nicht.
Um den geschilderten Vorgang noch einmal zu konkretisieren – das Systemspiel zwischen Staat, Banken und Markt geht so: Der Emittent „Staat“ materialisiert seine Schuldtitel, z. B. als elektronische Datensätze, und behauptet eine bestimmte Werthaltigkeit dieser Titel. Dann gibt er sie in eine Versteigerung. Die Banken ersteigern die vom Staat bewerteten Titel zum Kurs 1 zu 1. Sie akzeptieren also deren Werthaltigkeit quasi unbesehen. Zu einem Teil werden sie an Bankkunden weitergereicht, also mit Gewinn verkauft. Ein anderer Teil verbleibt im bankinternen Finanzmittelkreislauf.
Die Leistungspotentiale, die beim Kauf der Titel beim Staat zugrunde gelegt wurden, sollten eigentlich eine Sachgütermenge erzeugen, etwa in Form von kollektiven Gütern, deren Wert dem Wert des Geldes entspricht, das durch den Schuldtitelkauf in die Staatskasse gelangt ist. Dieses Wertgleichgewicht ist aber wegen fehlenden Leistungspotentials (= Bonität = Deckung) nicht herstellbar.
Es gibt offenbar Emittenten von Schuldtiteln, die als unendlich bonide gelten, zumindest so erscheinen. Von denen glaubt man, dass sie ihre Titel immer wieder auslösen können. Solche Emittenten können zwar – wie wir im Beitrag „Einfluss des Bankensystems auf die Inflation“ gesehen hatten – von sich aus allein keine Inflation verursachen. Dafür benötigen sie Helfer. Die Helferrolle beim Schuldtitel-Emittenten „Staat“ übernimmt das Bankensystem. Meistens hilft das System, indem es Altschulden durch Ankauf neu geschaffener Schuldtitel ersetzt, also die Staatsschulden „prolongiert“.
Die Inflation, die die Zentralbanken eigentlich bekämpfen sollten, ist durch die heute übliche Geldschöpfungspraxis quasi vorprogrammiert. Das Geld wird vielfach aus nichtmonetären inflationsschwangeren Schuldtiteln gewonnen. Und der erstmalige Einkauf solcher Titel und der Weiterverkauf geschieht durch niemanden sonst als durch Banken. Dabei steht die Zentralbank an prominenter Stelle. Denn sie ist Letztaufkäuferin und somit Letztakzeptantin auch jener Titel, die nur zum Schein durch Leistungspotentiale gedeckt sind. Insofern kann nicht nur irgendeine Bank, sondern vor allem die Zentralbank Auslöserin der Inflation sein. Zu deren Bekämpfung war deren fürstlich entlohntes Personal ursprünglich eigentlich verpflichtet worden und angetreten.
Die im Bankensystem verwahrten nichtmonetären Finanzmittel – auch die ungedeckten – werden bei Kundenbedarf zum Kurs 1 zu 1 wieder in Geld verwandelt. Bis dahin haben sie niemanden geschädigt. Und sie schädigen weiterhin niemanden, solange sie – durchaus schon in Form von Geld – nur gehortet werden. Falls sie aber den Hort verlassen und in den Markt gelangen, entsteht ein Problem: die Sachgüter sind nicht da, die das bei der Emission angeblich vorhandene Leistungspotential hätte erzeugen sollen. Das bestraft der Markt früher oder später mit einer Preiserhöhung bei den faktisch vorhandenen Sachgütern.
Die Preiserhöhung bleibt nicht auf den Gütersektor der Schuldtitel-Emittenten beschränkt, sondern breitet sich im Laufe der Zeit auf den gesamten Sachgütermarkt aus. Wenn der Staat zum Beispiel Verkehrsnetze nicht instand hält, gibt es Chaos auf den Straßen. Oft steht der Verkehr. In der Folge erhöhen sich die Transportkosten z. B. für Nahrungsmittel. Die Nahrungsmittelverkäufer müssen die nun für sie höheren Kosten in die Produktpreise einkalkulieren. So kommt das Versäumnis bei der Güterproduktion des Staates (Straßenbau) irgendwann beim Endverbraucher als inflationäre Preissteigerung an. Die Käufer müssen jetzt entscheiden, ob sie nun noch kaufen oder nicht. Ihre Kaufkraft jedenfalls hat sich verringert.
„Ewige Schulden“ sind zunächst inflationsneutral. Warum bleiben sie das nicht bis in alle Ewigkeit? – Weil die Wirtschaftssubjekte nicht ewig darauf warten, kaufen zu dürfen. Wer Hunger hat, zu kaufen, der will seine Vermögen monetisieren. Und zu den Vermögen gehören bei Vielen die Wertschriften der „ewigen Schuldner“. Würde man sie umfänglich monetisieren, dann kann eine Geldmenge entstehen, welcher derzeit bei weitem keine gleichwertige Gütermenge entspricht. Es würde mit einem Schlag zutage treten, dass es eine Wertungleichheit zwischen vorhandenem Geld und vorhandener Gütermenge gibt. Die Ungleichheit kann jetzt nur noch durch Inflation beseitigt werden.
Die government bonds, die oft eine lange Laufzeit haben und deshalb auch „perpetual bonds“ heißen, müssen nicht ewig im Finanzkreislauf verbleiben. Jederzeit können sie wieder zu Geld werden und so in die Hände von Käufern gelangen. Die Titel haben zwar oft lange Laufzeiten. Aber hier hilft die Zentralbank. Bei Bedarf kann sie die Titel den Geschäftsbanken abkaufen und die können das daraus gewonnene Geld an ihre Kundschaft weiterreichen.
Das geschieht, wenn die Kunden es wollen und Geld für ihre Sachgüterkäufe benötigen. Auch wenn bei ihnen vielleicht wieder die gleiche Menge an Geld ankommt wie jene, die beim Wertschriftenkauf abgeflossen ist. Es sind jetzt aber die Güter nicht da, die dieses Geld kaufen will. Aufgrund der Unterdeckung, d. h. aufgrund fehlenden Leistungspotentials, konnten sie nicht erzeugt werden. Die Wertschriften wurden anfangs zu teuer eingekauft. Die inflationäre Preisentwicklung bei den Sachgütern ist der Beweis dafür, wie überbewertet die Leistungspotentiale der Emittenten bei der Monetisierung ihrer Emissionen waren.
Ein riesiges Monetisierungspotential befindet sich derzeit im Bankensystem. Dieses Potential steckt vor allem in den Wertschriften der „ewigen Schuldner“. Es kann je nach Sachlage eine Käuferschwemme erzeugen. Man kann nur hoffen, dass sich die Besitzer des Potentials zurückhalten und ihre gelagerten Schätze nicht plündern. Räumen sie plötzlich die Horte und lassen ihre nichtmonetären Schuldtitel scharenweise zu Geld machen, dann könnten sie die Güter vermissen, die sie erwarten. Der Käufer- und Geldschwemme korrespondierte eine Güterknappheit – der sichere Weg in die Inflation.
Die Wirtschaftsgemeinschaft muss also den „ewigen Schuldnern“ höchste Aufmerksamkeit zollen. Das muss sie wegen der großen Gefahr, die von ihnen ausgeht, nämlich der Gefahr einer Güterknappheit. Güterknappheit entsteht durch eine Unterdeckung der Geldmenge. Die Unterdeckung entsteht, wenn die Daten bei der Bonitätsprüfung schlampig, dilettantisch oder kriminell ermittelt wurden. Inflation wird ganz entschieden durch das Fehlverhalten von Menschen ausgelöst.
Die durch den Staat über das Bankensystem in Gang gesetzte Inflation ist nichts anderes als eine zusätzliche Abgabenbelastung vor allem für die armen Bürger, „vielleicht die schlimmstmögliche Form, denn sie trifft im allgemeinen diejenigen am härtesten, die am schwächsten sind“ (Henry Hazlitt, 2009; auch schon Argentarius, 1921). Und genau hier bricht der Widerspruch heutiger Gesellschaftsideologie auf wie eine hässliche Eiterbeule. Die lauteste Systemparole ist die Garantie eines sorgenfreien Lebens – auch für die von den Staatsfunktionären oft sogenannten „Menschen am Rande unserer Gesellschaft“. Bei den Auswirkungen einer Inflation auf die „Menschen am Rande unserer Gesellschaft“ zeigt sich der Zynismus des Systems ungeschminkt.
Von der Inflation ist auch die Altersversorgung vieler Menschen betroffen. Denn die wird oft durch das langjährige Halten von Geld oder nichtmonetären Schuldtiteln finanziert. So gesehen, wäre eine staatlich verursachte Inflation nichts anderes als eine Steuer auf das Halten von Finanzmitteln – zulasten der Sparer, vor allem zulasten ihrer Altersversorgung.
Die Leute glauben immer noch, nur kommende Generationen seien die Opfer heutiger Staatsverschuldung. Ich hoffe gezeigt zu haben, dass dies ein Irrglaube ist. Vor der Inflationsgefahr können auch wir Heutigen uns nicht schützen. Ihre Folgen treffen vor allem die ärmeren Bevölkerungsschichten. In ihrer Wirkung kommt sie der Umsatzsteuer gleich. Auch die trifft bekanntlich die Finanzschwachen am meisten.
Den von Vielen erwarteten Staatskonkurs aufgrund der offensichtlichen Überschuldung des Staates wird es wohl kaum geben, aber die dadurch bewirkte Inflation auf jeden Fall. Daran ändern auch die hektischen Geldwertstabilitäts-Aktivitäten der Zentralbanken nichts. „Der EZB ist die Kontrolle über die Verbraucherpreise bereits seit Langem entglitten“ (Wirtschaftswoche 39/2020). Gleiches gilt für die Zentralbanken der USA, Japans und der Schweiz. – Der Auftrag an die Zentralbanken, den Geldwert stabil zu halten, hat sich längst in sein Gegenteil verkehrt. Wir beobachten Handlungen, die den Geldwert immer mehr destabilisieren. „Am Ende des Weges [der derzeitigen Finanzgebaren der EZB] steht die Staatswirtschaft. Oder eine Hyperinflation“, schreibt die Wirtschaftswoche (42/ 2021).
Aus den Erörterungen im Beitrag „Inflation und Gelddeckung“ folgt, dass der Staat sich auf dem Weg einer Inflation quasi entschulden kann. Durch Inflationen finanzieren sich die Staaten indirekt. Offen sichtbar ist diese Finanzierung nicht. So bleibt die wahre Höhe der Staatsgüterpreise für die Öffentlichkeit verborgen. Für die Hellhörigen jedoch sind es nicht nur die 50% des Gesamteinkommens der Bevölkerung, wie offiziell angegeben, sondern vielleicht 70%, 75% oder gar 80%.
Zitierte Literatur:
Argentarius (Pseudonym von Alfred Lansburgh), Vom Gelde, 3 Bände, Hamburg 1921 und 1923, Nachdruck Gärtringen 2016
Hazlitt, Henry, Economics – Über Wirtschaft und Misswirtschaft, München 2009
Sinn, Hans-Werner, Die wundersame Geldvermehrung – Staatsverschuldung, Negativzinsen, Inflation, Freiburg 2021
Wirtschaftswoche, Wochenzeitung, Düsseldorf 1973 ff